Benannt wurde der Sommerfelder Anger nach dem Bauer und Astronom Christoph Arnold, der
hier seine Heimat hatte. Geboren am 17.12.1650 widmete er sich in seiner Freizeit der
Astronomie und anderer Naturwissenschaften. Christoph Arnold wurde nur 45 Jahre alt. Er starb 1695 in Sommerfeld.
Das linke Bild zeigt das Geburtshaus von Christoph Arnold samt Gedenktafel. Auf der rechten Seite ist ein Gemälde
Christoph Arnold's zu sehen. Dieses Bild hängt in der Sommerfelder Kirche und ist eine
Kopie die vom Maler Freidank Schulz geschaffen wurde, während das Original noch in
der Leipziger Stadtbibliothek vorhanden ist. Dieses Original schuf der Porträtmaler
J.Heinrich am Ende. Eine erste Kopie wurde auf Geheiß des Rates der Stadt Leipzig
1893 vom Maler Gustav Wustman angefertigt und der Sommerfelder Kirche gestiftet.
Diese verbrannte jedoch beim Bombenangriff 1943 auf Sommerfeld
Wie aus alten Landkarten ersichtlich, verfügte der Sommerfelder Anger über zahlreiche Weiher. Auf dem übrigen Teil des Angers befanden sich Dorfgärten. Diese erwarb die Gemeinde. Ende der zwanziger Jahre schüttete man die alten Teiche zu. Der gesamte gesamte Dorfanger wurde umgestaltet.
Im Mittelteil des Angers entstand ein grosser Teich mit einem Springbrunnen und einer weithin
sichtbaren Fontäne. Bei der Ausschachtung stieß man auf eine Reihe Findlinge die an der Westseite
des "Gewässers" plaziert wurden. Flankiert von frisch gepflanzten Blumen gehörte der Sommerfelder Anger
zu den schönsten Plätzen in der Umgebung.
Auf der Westseite des Platzes setzte man einen gewaltigen Betonmast mit aufmontierter Beleuchtung.
Diese riesigen Betonmasten wurden an verschiedenen markanten Punkten in Engelsdorf aufgestellt, so z.B. auch auf dem August-Bebel-Platz.
Sie standen bis weit in die 1970er Jahre hinein, allerdings war die Beleuchtung schon lange außer
Betrieb-die Wartung der elektrischen Anlage war sicher das entscheidende Problem.
In einer Studie über Sommerfeld , angefertigt von PRO LEIPZIG e.V. , wird die Umgestaltung des Arnoldplatzes Ende der zwanziger Jahre ,als gestalterischer Fehlgriff bezeichnet.
Sicherlich war die Anlage etwas zu geradlinig für einen Dorfanger, aber schmuck war sie allemal!
Nach dem 2 Drittel der Teichanlage nach dem 2.Weltkrieg mit Trümmer und Asche verfüllt worden waren, blieb der Mittelteil noch viele Jahre erhalten. Im Winter diente uns der Restteich zum Schlittschuhlaufen.Irgendwann hielt das Wasser nicht mehr und der "Restteich" wurde kurzer Hand auch verfüllt.
Über Jahrzehnte hinweg war der Arnoldplatz beliebter Treffpunkt der Dorfjugend. Gerade in den sechziger und siebziger Jahren war er ein Ort der Begegnung. Dort traf man sich
abends um zu quatschen oder um Musik zu hören, denn Kofferradios waren immer dabei.
In den Neunzigern fanden auf dem Platz die jährlichen Arnoldplatzfeste statt. Sogar eine
Freilichtbühne existierte auf dem vorderen Trümmerhügel .Anfang der neunziger Jahre gab es den Plan, den Arnoldplatz wieder im historischen Zustand mit Wasserflächen und
Springbrunnen entstehen zu lassen. Dieses Vorhaben scheiterte sicherlich an den finanziellen
Möglichkeiten. Außerdem beschlossen die Gemeindevertreter damals einen Spielplatz zu
bauen, der 1994 auf dem 2. Trümmerhügel errichtet wurde.
Trotzdem fehlt dem Arnoldplatz ohne Gewässer etwas, wenn man bedenkt, dass es dort
schon früher mehrere kleine Weiher gab.