Am 28. Juni 1914 erschoss Gavrilo Princip den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo. Keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass damit die 1.Katastrophe des 20.Jahrhunderts ihren Lauf nahm. Trotz des für Österreich vollkommen inakzeptablen Attentats auf seinen Thronfolger und dessen Frau schien sich die Lage zunächst zu entspannen. Erst in der letzten Juliwoche des Jahres 1914 kam die europäische Diplomatie in die Krise. Österreich stellte am 23.Juli Serbien ein Ultimatum, dessen Forderungen fast vollständig erfüllt wurden. Dennoch erklärte Österreich-Ungarn am 28.Juli Serbien den Krieg. Die Interessenlagen der Großmächte und die deutschen militärischen Planungen (Schlieffen-Plan) Der Schlieffen-Plan war ein operativer Plan des Generalstabs im Deutschen Kaiserreich, der auf eine Denkschrift zurückgeht. Er wurde nach ihrem Autor Alfred Graf von Schlieffen benannt und bildete eine Grundlage der deutschen Operationen zu Beginn des Ersten Weltkrieges. ließen den Lokalkrieg innerhalb weniger Tage zum Kontinentalkrieg unter Beteiligung Russlands (deutsche Kriegserklärung vom 1. August 1914) und Frankreichs (deutsche Kriegserklärung vom 3. August 1914) eskalieren. Die politischen Konsequenzen des Schlieffen-Plans führten zudem zum Kriegseintritt der belgischen Garantiemacht Großbritannien (britische Kriegserklärung vom 4. August).
Der Ausbruch des seit langem erwarteten Krieges zwischen den beiden Bündnissystemen, den Mittelmächten Deutschland und Österreich-Ungarn auf der einen, den EntentemächtenBündnis Frankreich, Russland, und Großbritannien auf der anderen Seite, wurde von der Bevölkerung in allen beteiligten Ländern wie eine Befreiung von einem langem unerträglichen Druck empfunden und mit einer Begeisterung aufgenommen, für die uns heute jedes Verständnis fehlt.
Der deutschen Regierung gelang es, ihre Bevölkerung davon zu überzeugen, dass der Krieg dem deutschen Volk von seinen Gegnern aufgezwungen worden war. Es strömten jetzt die Kriegsfreiwilligen zu den Annahmestellen der Regimenter, um ihren Beitrag für die Verteidigung der Heimat zu leisten.
Im Reichstag stimmten die Parteien den Kriegskrediten zu. Der Kaiser sprach: "Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche".
In dem Kirchenbuch zu Sommerfeld wurden die Ereignisse der Kriegsjahre von verschiedenen Pfarrern niedergeschrieben:
Man brachte gerade die Ernte ein, als der 1. August 1914 auf einmal das Deutsche Volk zu den Waffen rief. Wir waren von allen Seiten überfallen, und eine mit Worten nicht zu beschreibende nationale Begeisterung hatte alle Kreise des Volkes ergriffen. Freilich kamen nun auch bittere schwere Stunden. Galt es doch Abschied nehmen von unseren jungen Männern und Jünglingen. Ob wir sie wiedersehen werden? Den 2. August versammelte sich die Gemeinde zu einem Bittgottesdienst abends in unserer Kirche. Eine ergreifende Stunde der Andacht war es, die wir dort feierten. Das heilige Abendmahl schloss die Feierstunde und dann rief der Oberpfarrer alle, die zu den Waffen eilen sollten und die im Gotteshaus zugegen waren – es waren so gegen 70 junge Männer – vor den Altar. Da knieten sie nieder, wir beteten über ihnen, er segnete sie. Manche von ihnen ruhen draußen in fremder Erde! R.i.P. (Resquiant in Pace = Sie mögen ruhen in Frieden). In den nächsten Tagen herrscht reges Leben, die Einberufenen zogen fort, begleitet von den Ihrigen und ihren Gebeten. Drüben auf der Dresden–Riesaer Bahn kam Militärzug auf Militärzug vorüber. Wie oft sind wir da von unserer Arbeit weggeeilt und haben den hinausfahrenden Brüdern zugewinkt. Jubelnd zogen sie an uns vorüber.
Unser Ort bekam Einquartierung. Eine leichte Proviantkolonne wurde hier zusammengestellt. Kaum werden unsere wackeren Trainsoldaten in Feindesland solche trefflichen Quartiere und solche Verpflegung wieder gefunden haben wie hier. Ungefähr 10 Tage hatten wir die Soldaten zu Gästen, ehe sie eines Abends abrückten, versammelte sich die Kolonne auf Wunsch des sie führenden Rittmeisters Kirsten noch einmal zu kürzeren Gottesdiensten im Gotteshaus. Der Oberpfarrer hielt die Abschiedspredigt. Auf dem Felde gegenüber dem Jägerschen Hause am Westausgang des Dorfes wurde gestellt unter leuchtendem Sternenhimmel. Auf dem Hauptbahnhof in Leipzig ist die Kolonne verladen worden.
Bald kamen Siegeskunden, die auch hier mit Jubel begrüßt wurden. Die Kirche und die Häuser flaggten, die Kinder wurden in der Schule von ihren Lehrern über den Krieg auf dem laufenden gehalten. Die Gottesdienste waren glänzend besucht und auch bald die Kriegs¬betstunden, die der Ortspfarrer außerdem Mittwoch Abend in der Kirche hielt. Die Opferwilligkeit war überraschend; unsere Bevölkerung war einfach nicht wiederzuerkennen. Auf die Zeit des ertötenden Indifferentismus in christlichen Dingen war eine Aktivität kirchlicher Gesinnung gekommen, so dass manchmal der Seelsorger bekannte: Jetzt ist es eine Lust, Pastor zu sein.
Freilich, bald kamen die ersten Trauerbotschaften. Die Gefallenen! Wir ehren sie, indem wir am Sonntag ihrer gedenken im Hauptgottesdienste; nach der zweiten Verlesung erhebt sich die Gemeinde, dankt im Gebet den Heimgegangenen und singt: Jesus, meine Zuversicht. Nach dem Gottesdienste aber läuteten die Glocken das Ehrengeläut. Herr Staatsanwalt Trampe, der hier ein Gut besitzt, stiftete jedem Sommerfelder Krieger, der mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde, 100 Mark. Innerhalb der Gemeinde rührten sich gar bald fleißige Hände, um den besonderen Nöten, die der Krieg in der Heimat mit sich brachte oder bringen könnte, zu begegnen. Ein Kriegsfürsorgeausschuss wurde gegründet. Den Vorsitz führte der Gemeindevorstand Gitter, als Mitglieder gehörten ihm an: Ortspfarrer Trepte, Gutsbesitzer Eduard Naumann, Gärtnereibesitzer Sonntag, Maurer Grull, Eisenbahnassistent Vogel, Kirchschullehrer Zill. Außerdem auf Beschluss des Gemeinderates 3 Damen des hiesigen Frauenhilfsvereins: Frau Pfarrer Trepte, Frau Dietzmann, Frau Schöne. Leider ist dieser Ausschuss im Laufe der Zeit sang- und klanglos von der Bildfläche verschwunden. Der Chronist kann berichten, dass das allseitige Zustimmung fand. Allein um des einmal herrschenden Bürgerfriedens willen lies man’s geschehen. Es fand sich ja im Laufe der Kriegsjahre noch manche Gelegenheit, sich so viel zu betätigen.
Für die örtliche Kriegsnotspende wurden mit gutem Erfolg 2 Haussammlungen veranstaltet. Zu ihrer weiteren Stärkung fanden 2 Kriegsfamilienabende statt im Saale des hiesigen Gasthofes. Dazu hatten sich unter Leitung des Kirchschullehrers Zill sangeskundige Männer aller Gesellschaftsklassen zusammengefunden und boten an diesen Abenden den zahlreich erschienen Gemeindemitgliedern schöne Volkslieder. Die Festansprache hatte am 1. Abend Pfarrer Trepte und am 2. Herr Marinepfarrer a.D. Wangemann aus Gautzsch übernommen. Dieser sprach über Entstehung und Werdegang unserer Flotte. Als das 1. Weihnachtsfest nahte, steuerten die Gemeindemitglieder von neuem zusammen, damit jedem unserer im Felde stehenden Krieger eine besondere Freude bereitet werden konnte. Dass dies erreicht wurde, dafür zeugen die vielen Dankschreiben, die in einem Aktenstück im Archiv der politischen Gemeinde aufgehoben werden. Von diesen Weihnachtssammlungen erhielt aber auch die Kinderschar unserer zu Kriegsdiensten eingezogenen Väter ihren Teil. Diese Bescherung hatte der Frauenhilfsverein übernommen. Er legte aus eigenen Mitteln zu und auch der Kirchenvorstand spendete aus Bankengeldern, die ja jetzt sonntäglich flossen, zu dieser Weihnachtsgabe. Was ist überhaupt in diesen Tagen gespendet worden! Das Pfarrhaus war zu manchen Zeiten ein Stapelplatz von allerhand Einzelgaben, Kisten und Kistchen, die Pfarrherr und Pfarrfrau weiter beförderten an die Front oder an das Rote Kreuz. Die Schulkinder strikten fleißig unter Leitung der Frau Kirchschullehrer Zill. Wolle kaufte der Schulvorstand und verschiedene Vereine des Ortes. Im Pfarrhaus ver¬sammelten sich allwöchentlich am
Dienstag Abend Frauen und jun¬ge Mädchen zum Stricken. Wolle stiftete hier der Frauenhilfsverein; es sammelten auch die fleißigen Strickerinnen selbst. Da las dann der Hausvater aus einem guten Buche etwas vor, da wurde musiziert und gesungen. Jedenfalls werden die Stunden, die wir hier verlebten von allen Teilnehmern dankbar im Gedächtnis behalten werden. Im Besonderen sei auf die Mitteilungen des Gemeindeblattes verwiesen, das vom Ortspfarrer bis zum Tage seines Eintritts in das Heer, 21.12.1917, monatlich herausgegeben wurde. Daraus kann ersehen werden, wie unermüdlich und treu in der Gemeinde jeder an seinem Teile half, durch die schwere Zeit hindurchzukommen
Der Kirchenbesuch ist im Laufe der Kriegsjahre schwächer geworden, es wurden aber doch immerhin 10 – 15% der Einwohner im Gotteshaus gezählt. Da Herr Kirchschullehrer Zill zu Kriegsdiensten einberufen wurde, musste der Ortspfarrer einspringen. Er hatte schon vorher die Religionsstunden der 4 Oberklassen übernommen, und half nunmehr ein Jahr lang auch in anderen Fächern. Das war ihm eine große Freude. Die Klassen waren wohl sehr stark besetzt, aber es musste gehen. Die Arbeit mit der Jugend machte viel Freude. Herr Vikar Kappler war ein fleißiger Helfer in jenen Tagen. Glocken und Orgelgroßpunktpfeifen wurden blutenden Herzens dem Vaterland gespendet, ich verweise auf den ausführlichen Bericht im Gemeindeblatt.
Dezember 1917 erhält der Ortspfarrer Befehl, als Feldgeistlicher mit ins Feld zu rücken. Er ist ein Jahr lang mit im Westen gewesen. In dieser Zeit hat Herr Pfarrer Hagen – Engelsdorf, Herr Pfarrer Wolf – Panitzsch und Herr Pfarrer Hanzip – Dewitz, das Pfarramt verwaltet. Bei aller aufgewandten Treue konnten die Herren es nicht verhindern, dass die Gemeinde auseinander lief. Es fehlte die geordnete örtliche Seelsorge. Dezember 1918 kehrte der Pfarrer Trepte, der den Rückzug der Armee bei Gießen-Hessen mitgemacht, zurück und nahm in schwersten Tagen die Arbeit wieder auf. Gott hat andere Pläne mit unserem Volk, als wir selbst es dachten. Er gab uns allen Kraft und vor allem Treue, dass wir nicht verzagen.
Bald nach der Rückkehr aus dem Feld begann der Kampf um die Kirche. Trennung von Kirche und Staat war die Losung der neuen Zeit. Zunächst wurde Schule und Kirche getrennt. Der Kampf um den Religionsunterricht setzte ein. Aber so leicht als die Gegner es sich dachten, setzten sie ihre Pläne auch hier in der Gemeinde nicht durch. Im Jahre 1919 konnten unsere Glocken, die noch gut erhalten waren, auf dem Lagerplatz in Leipzig, Raitzenhainer Straße, dem Ausstellungsgelände, wieder zurückgeholt werden. Für die Neuanschaffung der Orgelgroßpunktpfeifen wurde eifrigst gesammelt, damit auch diese Scharte wieder gutgemacht werden kann. Der Schulvorstand, besonders aber der Kirchschullehrer Zill und seine Kollegen, setzten sich für Abschaffung des Religionsunterrichtes ein. Eine öffentliche Versammlung, in der ein Paunsdorfer Lehrer sprach, sollte den Boden dafür bereiten. Es setzte eine heftige Gegenströmung ein. Die kirchlich gesinnten Gemeindemitglieder schlossen sich unter Leitung des Herren Prokuristen Gotter zu einer Ortsgruppe des Volkskirchlichen Laienbundes zusammen. Ihrer regen Tätigkeit ist wesentlich zu verdanken, dass die Pläne der Gegner nicht zur Durchführung kommen.
Ostern 1920 verließ der bisherige Kirchschullehrer Zill den Ort, um nach Dresden zu übersiedeln. An seine Stelle trat Vikar Stelzer, ein musikalisch hochbegabter junger Mann, der den gesamten Religionsunterricht übernahm, den Kirchenchor zu neuem Leben rief. Die
Agitation für den Austritt aus der Kirche arbeitete auch hier mit aller Kraft, ohne jedoch einen durchschlagenden Erfolg zu erzielen. Mehrere Austrittsversammlungen wurden gehalten.
Der Krieg herrschte nicht nur auf den Schlachtfeldern in Europa, den Kolonien, im Nahen Osten sowie auf hoher See und in der Luft, sondern erstmals auch in der Heimat. Hier litten viele Deutsche schon bald unter Hunger, waren vom zähen Kriegsverlauf enttäuscht und vom Massentöten an der Westfront schockiert. Dort verharrte der Krieg in gewaltigen Materialschlachten und zermürbenden Stellungskämpfen.
Am 4.Oktober 1918 hatte die deutsche Reichsregierung auf Drängen der Obersten Heeresleitung ein Waffenstillstandsgesuch an den amerikanischen Präsidenten Wilson gesandt. Die Alliierten wollten aber nur mit einer vom Volk getragenen Regierung verhandeln. Nach wochenlangen Vorverhandlungen zwischen der Reichsregierung und US-Präsident Wilson und der Verabschiedung der Oktoberreformen begann am 8. November 1918 eine zivile Waffenstillstandsdelegation unter der Führung von Matthias Erzberger die Verhandlungen mit dem alliierten Oberbefehlshaber Ferdinand Foch. Die Alliierten forderten die bedingungslose Annahme ihrer Waffenstillstandsbedingungen, welche den Deutschen ein Weiterkämpfen unmöglich machen sollten. Wesentliche Punkte der alliierten Bedingungen waren der komplette deutsche Rückzug aus den besetzten Gebieten im Westen innerhalb von 15 Tagen und die Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch die Alliierten, im Osten forderte die Entente die Annullierung des Friedensschlusses von Brest-Litowsk. Verhandlungen über diese Bedingungen, deren Erfüllung einer offenen Kapitulation gleichkam, lehnte Foch ab. Erzberger bemühte sich um Rücksprache mit der Regierung in Berlin, erhielt jedoch nur Kontakt zu Hindenburg, der eine Annahme des Waffenstillstands, wenn nötig unter allen Bedingungen, forderte. Am 11. November 1918 unterzeichneten Erzberger und Foch in einem Eisenbahnwaggon im Wald von Compiègne den Waffenstillstand, der noch am selben Tag in Kraft trat.
Kaiser Wilhelm II. dankte offiziell am 28. November 1918 ab, 19 Tage nach Ausrufung der Republik.
Der Erste Weltkrieg endete mit der militärischen Niederlage Deutschlands. Die Zahl der Toten und Verletzten bis 1918 war immens: Weltweit starben rund neun Millionen Soldaten und sechs Millionen Zivilisten.
Ohne das besiegte Deutschland in die Verhandlungen mit einzubeziehen, wird am 18. Januar 1919 der Versailler Friedensvertrag beschlossen. Deutschland wird von Frankreich, England, Italien und den USA die alleinige Schuld am Ersten Weltkrieg zugeschrieben. Das besiegte Deutschland soll bluten, die Verantwortung für alle Schäden übernehmen. Das Deutsche Reich verliert sämtliche Kolonien, die Grenzen werden neu gezogen und Deutschland verliert 70.000 Quadratkilometer Land an Frankreich und Belgien. Obwohl sich Politiker quer durch alle Fraktionen empören, bleibt der jungen deutschen Republik keine andere Wahl. Denn schon drohen die Alliierten, den Krieg wieder aufzunehmen und das entwaffnete Deutschland zu besetzen. Am 28. Juni 1919 unterzeichnen deutsche Minister das verhasste Vertragswerk.
Vor der Sommerfelder Kirche befindet sich ein Ehrenmal für die im 1.Weltkrieg gefallenen Sommerfelder. Das Ehrenmal wurde am 29.Juni 1924 unter großer Beteiligung der Bevölkerung eingeweiht. In Engelsdorf selber fallen annähernd 100 Bürger.
Weniger bekannt ist sicherlich die Tatsache, dass die Bundesrepublik Deutschland bis 2010 für die Schulden aus dem 1.Weltkrieg aufkommen musste. Die Zahlungen waren 1919 im Vertrag von Versailles festgelegt worden und sollten Frankreich und Belgien für die Kosten entschädigen, die den Ländern durch den Krieg entstanden waren. Die Belastung des Deutschen Reichs durch die Versailler Verträge galten als begünstigender Faktor für die Machtergreifung Hitlers.
Hintergrund der Entschädigungszahlungen ist das Londoner Schuldenabkommen von 1953, in dem sich die Bundesrepublik gegenüber den Alliierten verpflichtet hatte, die Auslandsschulden des Deutschen Reiches zu übernehmen. Diese waren während des Zweiten Weltkriegs nicht mehr bedient worden. Die Regelung sah vor, dass Deutschland Anleihen zur Finanzierung der Schulden aus dem Ersten Weltkrieg erstattet. Offen blieben jedoch Zinszahlungen für die Anleihen für die Jahre 1945 bis 1952. Die Vereinbarungen von 1953 sahen vor, dass diese Zinszahlungen erst im Falle einer Wiedervereinigung Deutschlands fällig werden sollen - ein Ereignis, das damals in weiter Ferne erschien. Mit der Wiedervereinigung wurden dann am 3. Oktober 1990 neue Anleihen aufgelegt, welche die noch offenen Zinszahlungen mit einer Laufzeit von 20 Jahren regeln sollten. Wegen dieser Regelung und dem Stichtag 3. Oktober hat Deutschland dann am 03.10.2010 seine finanzielle Kriegsschuld 92 Jahre nach dem Vertragsschluss von Versailles endgültig beglichen.