Historie XIII

Heinz Bär

Heinz (Heinrich) Bär wurde am 25.03.1913 in Sommerfeld bei Leipzig geboren. Bär war ein aufgeweckter Junge. Schnelle Auffassungsgabe für alles Technische zeichnete ihn in der Schule aus. Ursprünglich sollte er das Tränknersche Gut in Engelsdorf übernehmen. Nach der Landwirtschaftsschule in Wurzen ging er in die Landwirtschaft. Heinz Bär war Lehrling in Dewitz(Taucha), Gutsverwalter in Seehausen, später in Lauterbach bei Meißen. Bär wollte aber anderes. In der Nähe von Dewitz lag das Segelfluggelände vom Schwarzen Berg Taucha. Die Flugzeuge hatten es Heinz Bär angetan.

1935 meldete er sich freiwillig zur Luftwaffe und erwarb sich alle möglichen Flugscheine. Ab 1937 war er Jagdflieger. Bei Kriegsbeginn stand er als Unteroffizier dem Geschwader des Oberst Mölders zur Verfügung.(Jagdgeschwader 51). Heinz Bär befand sich sich seit Kriegsbeginn an der Westfront.Während des Rußlandfeldzuges erhielt er 1941 das Ritterkreuz und nur 6 Wochen später das Eichenlaub dazu. Nach der Auszeichnung als fünfter deutsche Soldat mit dem Schwertern zum Ritterkreuz wurde er zu Hauptmann befördert.

Heinz Bär

1942 wurde Bär Kommandeur der I. Gruppe des Jagdgeschwaders 77, das von Sizilien im Afrikafeldzug eingesetzt wurde. Heinz Bär hatte aber auch den Mut, seinem Obersten Befehlshaber H.Göring, zu widersprechen. Er wurde dienstgradmäßig degradiert, um aber bald wieder als Kommandant des Jagdgeschwaders 3 eine entscheidende Rolle zu spielen. Zum Schluß des Krieges schloß sich Bär dem Jagdverband 44 unter Adolf Galland an. Dabei flog er den Düsenjäger Me 262. Die Messerschmitt Me 262 war das erste serienmäßig einsatzfähige Militärflugzeug mit Strahltriebwerken.



Heinz Bär mit Kameraden

Nach Gallands Verwundung wurde er zu letzten Kommodore des JV 44 ernannt. Insgesamt errang Heinz Bär 220 Abschüsse bei mehr als 1000 Feindflügen. Er schoß 124 Gegner im Westen, 22 über Nordafrika und 74 im Osten ab. 22 Abschüsse waren viermotorige Bomber. Verständlicher Weise wurde Bär nach dem Krieg ausgegrenzt. Sein Lebenswerk war der Luftkrieg, ein ziviles Leben schien fast nicht möglich. Es ist nicht nachvollziehbar wie vielen Menschen er durch den Abschuss amerikanischer Bomber das Leben rettete, aber auch nicht,wie viele er selbst in den Tod schickte. Heinz Bär war verheiratet und hatte einen Sohn. Er wohnte bis zum Kriegsende in Sommerfeld in der damaligen Leipziger Straße 12. Nach seiner Entlassung aus englischer Kriegsgefangenschaft, fand er in Braunschweig eine neue Heimat. 1950 wurde er Vorsitzender der Motorflugkommision im Deutschen AERO CLUB e.V.





Am 28.04.1957 verunglückte Heinz Bär über dem Flugplatz Braunschweig-Waggum tödlich. Seine Maschine, ein Leichtbauflugzeug vom Typ LF1 Zaunkönig, stürzte in 50m Höhe beim Steiltrudeln ab.

Am 25.03.2013 wäre Heinz Bär 100 Jahre alt geworden.