In Deutschland wurde 1883 der erste CVJM als Verein in Berlin gegründet. Die Tradition reicht bis ins Jahr 1823 zurück mit der Gründung des Missions-Jünglings-Vereins Barmen. Viele CVJM's sind aus evangelischen, sogenannten Jünglingsvereinen, hervorgegangen. Die CVJM waren ursprünglich ein Christlicher Verein Junger Männer. In der Gegenwart stehen die Vereine allen jungen Menschen offen. Deshalb wird heute auch von einem Christlichen Verein Junger Menschen gesprochen. Die Religiosität spielt praktisch eine untergeordnete Rolle, sozusagen offen für alle. Die Bewegung wird mehrheitlich von der Basis geführt und ist über die ganze Welt verteilt. Grundprinzip ist die Förderung des Gemeinschaftssinns.Die nationalen Verbände, die in einer Dachorganisation zusammengeschlossen sind, unterscheiden sich in ihren Aktivitäten mehr oder weniger stark.
Der Christliche Verein Junger Männer (CVJM) zu Sommerfeld wurde 1923 ins Leben gerufen. Unter dem Dach des CVJM in Sommerfeld wurden viele Aktivitäten unternommen. So organisierten die Mitglieder Krippenspiele und andere Aufführungen, Wanderungen und Treffen mit anderen CVJM's. Zu Pfingsten 1932 kam es zu einem Treffen verschiedener Gruppierungen des CVJM in dem malerischen Nennigmühle im Erzgebirge.
Von der Herrschaft der Nazionalsozialisten blieb auch Engelsdorf nicht verschont Viele Einwohner setzten auf Hitler da er für jeden Arbeit versprach. Im Februar 1933 erreichte die Arbeitslosigkeit ihren Höhepunkt. 6 Millionen Menschen waren ohne Arbeit. Hitler versprach bei seiner Ernennung zum Reichskanzler am 30.Januar 1933 für alle Lohn und Brot. Die Arbeitslosigkeit wollte er innerhalb von vier Jahren abschaffen.
Viele Unternehmen brauchten wieder Arbeitskräfte, da sich die Wirtschaft nach den katastrophalen Jahren der Weltwirtschaftskrise wieder erholte. Arbeitsbeschaffungs programme wurden ausgebaut. Dazu zählte unter anderen der Autobahnbau und die Forcierung der Rüstungsindustrie. Die Bevölkerung war begeistetert. Das Hitler damit seine wahnwitzigen Eroberungspläne durchsetzen wollte, kam den wenigsten in den Sinn. Seine suggestiven Reden taten ihr übriges und schwörten die deutsche Bevölkerung auf einen Feldzug ein. Die Auswirkungen auch auf unsere Orte blieben nicht aus. Keiner dachte im Traum an einen Krieg. Doch der Schein trog.
Nahtlos wurden Jugendliche aus verschiedenen Jugendorganisationen, so auch aus dem CVJM in die HJ (Hitlerjugend) integriert und militärisch ausgerichtet.
Ab dem 1. Dezember 1936 ist die Hitlerjugend die einzige anerkannte Jugendorganisation im Deutschen Reich.
Hitler selbst leistet die erfolgreichste Überzeugungsarbeit bei der Jugend. Gezielt wendet er sich an die Jugendlichen, Eindringlich führt er ihnen ihre Rolle bei der Gestaltung der Zukunft Deutschlands vor Augen. Die Propaganda der NSDAP jedenfalls war unvergleichlich und ihre Auswirkungen auf unsere Ortschaften bedeutsam.
Die Eingliederung der evangelischen Jugendverbände in die Hitler-Jugend Anfang 1934 bildete eine wesentliche Zäsur für die Arbeit des Jungmännerwerks. Es entließ, wie fast alle anderen evangelischen Jugendverbände, alle Mitglieder unter 18 Jahren aus der Mitgliedschaft, um die Zwangsmitgliedschaft in der Hitler-Jugend zu vermeiden. An die Stelle der Vereine traten Gemeindejugendkreise ohne definierte Mitgliedschaft. Im Kirchenkampf zwischen Deutschen Christen und Bekennender Kirche positionierte sich das Jungmännerwerk nicht einheitlich. Der Westbund unter Leitung von Johannes Busch erklärte sich klar für die Bekennende Kirche, während andere Regionalvereinigungen neutral blieben oder zu den Deutschen Christen tendierten. Während des Dritten Reichs wurde die Arbeit des Jungmännerwerks immer stärkeren Beschränkungen unterworfen, bis sie mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs weitgehend zum Erliegen kam. Während des Krieges kamen zahlreiche in Kriegsgefangenschaft geratene deutsche Soldaten über die Kriegsgefangenenhilfe in Kontakt mit dem CVJM-Weltverband.
Die nationalsozialistische Diktatur bemächtigte sich aller Bereiche des täglichen Lebens, Presse und Rundfunk wurden gleichgeschaltet, Parteien und Gewerkschaften wurden verboten oder aufgelöst, Widerstand wurde brutal gebrochen, Gegner in KZ oder Gefängnisse gebracht.
Konzentrationslager waren keine Erfindung der Deutschen, aber sie wurden von den Nazis zu einem mit höchster Perfektion funktionierenden System zur Ausschaltung der Regimegegner und aller sonst wie unliebsamen Personen entwickelt- bis zur Vernichtung ganzer Völker. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde das KZ_System erheblich ausgebaut. Es entstanden zahlreiche neue Lager und Außenlager vor allem in den eroberten polnischen Gebieten. Die Zahl der KZ wuchs während des Krieges auf 22 mit 165 Außenlagern an.
Das größte Todeslager in Bezug auf Ausdehnung und Vernichtungskapazität, war das 1940 eingerichtete KZ Auschwitz.
Auf dem Gelände des jetzigen Toom Baumarktes in Engelsdorf, befand sich bis kurz vor Kriegsende ein Außenlager des KZ Buchenwald. Die Häftlinge waren in der Rüstungsproduktion der Firma Mansfeld in der Riesaer Straße 64 eingesetzt.Auf dem Foto links, ist rechts die hans-Weigel-Brücke zu erkennen, links die alte B 6. Das Foto wurde am 11.04.1945
von der Royal Air Force gemacht.
Am 1.September 1939 begann der 2.Weltkrieg. Nach den anfänglichen Blitzkriegerfolgen
im Osten wie im Westen Europas kam der Krieg mit seinem Leid und Elend auch nach Deutschland.
Immer mehr Leute wurden und waren überzeugt davon, dass das Treiben, welches der selbsternannte Führer in Gang setzte, gut für Deutschland, gut für Sachsen und damit auch gut für Sommerfeld sein musste. An der Kriegsarmut in der Großstadt Leipzig verdienten schließlich auch die Sommerfelder Bauern, deren Höfe mitunter die einzigen Nahrungslieferanten für die Menschen der Messestadt waren.
Dass im Oktober 1943 gerade diese gut gefüllten Bauernhöfe Ziel der ersten Bombenangriffe in der Leipziger Gegend sein sollten, damit hatte kaum einer gerechnet. Abgesehen von den Schreckensnachrichten von der Front, waren dies die ersten Berührungen mit dem schlimmen Kriegsinferno, das sich über Europa ausbreitete
Entscheidende Angriffe auf Leipzig und Umgebung gab es zuvor in den ersten Kriegsjahren nicht.
Am 20. Oktober 1943 kamen die Alliierten Bomber nach Sommerfeld und zerstörten die Wiesenstraße, den Fortuna-Palast und setzten letztendlich auch die Kirche in Brand, deren Turm kurz darauf einstürzte. Die englische Fliegerstaffel, die damit ein ziviles Dorf zerstörte, tötete 12 Sommerfelder, darunter ein dreijähriges Kind und brachte viel Unheil in unsren Ort. Die Stadt Leipzig wurde im Dezember 1943 angegriffen und war Weihnachten des gleichen Jahres fast völlig zerstört.
Am 7. April 1945 kreiste ein Aufklärer über Leipzig, der bestätigte, dass weder Mockau, Engelsdorf noch Waren als Verkehrsknotenpunkt ausgeschaltet werden konnten. Der letzte Großangriff wurde dem britischen Bomber Command übertragen. Bomber Command zu der Zeit war Arthur Harris.
Um 14:30 Uhr hoben die britischen Verbände der ersten Welle ab und erreichten kurz vor 18:00Uhr Engelsdorf. Im Bericht der 8.Group heißt es: Der Angriff begann um 17:55 mit gelenkten roten Zielmarkierungsbomben, denen rasch andere rote Zielmarkierungsbomben folgten und dicht um den Zielpunkt fielen. Das Bombardement war zeitlich konzentriert und lag gut um das Eisenbahnzentrum.Der Masterbomber lenkte das Bombardement auf die roten Zielmarkierungsbomben. Von 17:55 Uhr bis 18:02 Uhr wurden 505,4 Tonnen Sprengbomben und 14, 3 Tonnen Brandbomben auf den Eisenbahnknoten Engelsdorf abgeworfen.
Am 25.09.1944 befahl Hitler zur Verteidigung der bedrohten Heimatgebiete die Bildung eines deutschen Volkssturms. Er sollte alle Männer zwischen 16 und 60 Jahren umfassen, die noch nicht zur Wehrmacht eingezogen waren. Der Volkssturm sollte die Wehrmacht unterstützen. Die militärische Ausbildung und Ausrüstung sowie die Organisation, übernahm als Befehlshaber des Ersatzheeres der Reichsführer SS Himmler. Hitler erwartete dass sein Aufruf zur Bildung des Volkssturms einen Aufstand der Massen zur Verteidigung der Heimat auslösen würde. Die Fanatisierung blieb jedoch aus. Die Ausbildung der Volkssturmmänner war völlig unzureichend, ihre Bewaffnung mit Ausnahme der Panzerfaust dürftig, ihr militärischer Wert war ungenügend, wie auch die von Ihnen angelegten Panzersperren wertlos waren. Ihr Einsatz im Kampfgebiet war unverantwortlich und führte zu hohen Verlusten, vor allem unter den jungen Männern die, unter anderen, über den CVJM zur HJ gemacht wurden. Sie wurden als letztes Aufgebot regelrecht verheizt.
Im letzten Abschnitt des Krieges, als die Ost- und Westfront sich immer mehr auf die Mitte Des Reiches zubewegten und der Zusammenbruch des Reiches nur noch eine Frage der Zeit war, erließ Hitler vom Bunker der Reichskanzlei immer unsinnigere Befehle, die seinen geistigen und körperlichen Verfall erkennen ließen. Am 19.März 1945 ordnete er an, dass beim Heranrücken des Feindes alle Industrie- und Versorgungsanlagen, Verkehrs- und Nachrichtenverbindungen zerstört werden sollten. Diesen Verbrannten - Erde- Befehl, rechtfertigte Hitler mit der Bemerkung: . . .Es ist nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das Volk zu seinem primitivsten Weiterleben Braucht, Rücksicht zu nehmen . . . denn das (deutsche)Volk hätte sich als das schwächere erwiesen, und dem stärkeren Ostvolk gehöre dann ausschließlich die Zukunft.
In seinem am 29.April 1945 verfassten politischen Testament sucht er sich selbst in schwülstigen Formulierungen von jeder Schuld am Kriege reinzuwaschen, der von jenen Staatsmännern angestiftet worden sei, die entweder jüdische Herkunft waren oder für jüdische Interessen arbeiteten. Hitler hatte nichts dazu gelernt. Mit denselben Formulierungen hatter er am Beginn seiner politischen Laufbahn in der Nachkriegssituation nach 1918 die Massen aufzuhetzen begonnen. Makaber war auch seine letzte Handlung, die Heirat mit seiner langjährigen Gefährtin Eva Braun, wenige Stunden vor dem gemeinsamen Selbstmord.
Die Gesamtkapitulation erolgte am 7.Mai 1945 im amerikanischen Hauptquartier in Reims. Auf Wunsch Stalins wurde die Kapitulation am 8.Mai 1945 im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst wiederholt.